Heute gab's nur Kaffee, bzw. Tee zum Frühstück. Wir starten unsere Etappe bei frischer Morgenstimmung - etwas kühl, langärmliges Hemd und lange Hosen passen bestens. Wir beabsichtigen bei erster Gelegenheit zu frühstücken - gemäss Google sollte ein Boulangerie bei km 4 unserer Tagesetappe in Belcaire offen haben. Dort angekommen informiert ein Schild, dass der Laden anfangs Oktober wieder eröffnet wird. Vis à vis ist eine Bar geöffnet - nach sechs Kaffee und drei Cola (siehe Fotos), sowie zwei Croissant von gestern für alle drei, beschliessen wir unser Frühstück. 

Es geht stetig sanft aufwärsts, manchmal im Schatten eines Waldes, dann über weite Strecken auch durch hügelige Weiden. In Camurac treffen wir nicht ganz per Zufall auf eine Beiz. Wir nehmen die rare Chance beim Schopf und geniessen trotz lustlosem Service-Personal ein Bier und ich ein Glas Weisswein, um mit meinen ZKB-Kollegen aus der Ferne anzustossen (Pensionierten Anlass im Albisguetli).

Anschliessend suchen wir im Dorf einen Laden, um Proviant - nein nicht nur Bier, vor allem Brot und so - einzukaufen. Leider erfolglos, der Rundgang hat sich trotzdem gelohnt, wir sehen mehrere alte Brunnen und spannende Hausfassaden (einmal mehr - siehe Fotos).

In der kleinen Talsenke überqueren wir die Grenze zwischen den Departementen Aude und Ariège.

Weiter geht's in der mittaglichen Hitze nach Montaillou. Ein kleines Museum informiert über die Ergebnisse einer umfangreichen Ausgrabung. Im angegliederten Restaurant, welches eigentlich am Mittwoch geschlossen ist, fragen wir, ob es nicht etwas einfaches zu essen gibt. Aufgrund geschlossener Gesellschaft und zu wenig Personal in der Küche gibt's leider nichts für uns. Wir ziehen uns auf den schattigen Dorfplatz zurück und verpflegen uns karg aus dem Rucksack.

Die Landschaft ist immer noch lieblich, doch die Steigungen werden merklich ruppiger und vor allem schweisstreibend. Um 14:00 haben wir einen Pass mit voralpinem Charakter auf 1670m erreicht. Toll ist die Aussicht:

  • gegen Norden die sanften Ausläufer und ganz in der Ferne das Zentral-Massiv
  • gegen Süden die kantig schroffen knapp 3'000-er der Pyrenäen.
    Auch schon sichtbar wird unsere Fortsetzung nach Andorra - freude-freude.

Nach kurzem Abstieg und Querung einer immer noch bestossenen Alp treffen wir um 15:00 bei Alvaro im Refuge du Chiousa ein.

Er erwarte uns erst um 17:00, zeigt uns dann aber trotzdem unsere Schlafplätze und versorgt uns mit Bier. wir sollen uns aber ruhig verhalten, da er bis 17:00 Siesta mache.

Um 17:00 - als wir nachbestellen - ist er dann schon gesprächiger: er betreibt diese Hütte seit 15 Jahren, kommt aus Nicaragua und spricht besser Spanisch als Französisch. Vor allem aber bereitet er uns ein vorzügliches Hütten Znacht zu.
Wir fühlen uns hier bestens aufgehoben -  bonsoir 

 

zu den Fotos

zur Karte mit Route (19,4km, 1000Hm, 7:30h)

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