Wir sind wieder deutlich vor 09:00 gestartet und passieren als erstes einen farbenprächtigen Markt, in grossen Töpfen brodeln feine Gerichte. Doch da wir gut gefrühstückt haben, lassen wir es beim visuellen Geniessen.
Der kalkige Hausberg von Sète fällt hier aprupt ins Meer, an der felsigen Klippe lässt sich nicht strandwandern, so dass wir die erste Stunde die abwechslungs- und aussichtsreiche Küstenpromenade bewandern.
Doch dann liegen wieder über 10km Strand vor uns - und wie gestern: Langweilig ist es keinesfalls: viele Muscheln, mal Kies - mal Sand, mal flach - mal steil abfallend, kleine Wellen - grosse Wellen, angeschwemmtes Holz, Vögel, Schiffe, Mohlen, Strandbuden im Aufbau und auch ein paar wenige Leute.
Ebenfalls wie gestern das Wetter: viel Wind, morgendliche Frische, ab Mittag schon recht warm.
Nach gut zwei Stunden schalten wir eine Pause ein - mit Bier und Appenzeller, im Meer stehend verabschieden wir uns schon einmal vom Mittelmeer, obwohl wir noch weitere 5km strandwandern vor uns haben - dazu ziehen wir die Schuhe nicht mehr an und legen diese Strecke barfuss zurück. 

Bei Marseillan Plage verlassen wir den Strand und schon sitzen wir in einer ziemlich heruntergekommenen Imbissbude, für ein Bier und einen Pastis ist es aber ganz ok.

Wenig später sind wir am Canal du Midi - noch wissen wir nicht, dass wir diesem bis Carcassonne folgen werden. Wir passieren eine Schleuse (L'écluse de Bagnas) und schauen uns die Anlage genau an - uns ist aber nicht bewusst, dass dies die erste von insgesamt 63 Schleusenanlagen mit knapp 100 Schleusenbecken des Canal du Midi ist. Auf 240km werden so 200Hm überwunden. Eine wahrlich gewaltiges Bauwerk, welches im 16.Jh in nur 30 Jahren Bauzeit erstellt wurde.
Nach 6km zweigen wir vom Kanalweg ab und erreichen nach wenigen Schritten die Altstadt von Agde.

Wir beziehen unser Zimmer im Hôtel Yseria und sind dann mit Duschen, Wäsche waschen, Planen, Hotel Suchen und Reservieren so beschäftigt, dass wir den heftigen Regenschauer gar nicht bemerkt haben. Nachdem der Regen nachgelassen hat, spazieren wir durch die engen Gassen der Altstadt. Am Hauptplatz, an welchem auch unser Hotel liegt, genehmigen wir uns dann in einer trendigen Bar einen Apéro mit Plättli. Draussen windet es so heftig, dass Tafeln und Stühle umfallen, was jedoch die Einheimischen offenbar nicht gross beeindruckt.

Später sind wir dann auf Empfehlung unseres Hotel-Empfangs in einem Restaurant, bzw. im beheizten Gross-Zelt auf einer Platform praktisch über dem Fluss Hérault. Einmal mehr speisen wir vorzüglich. Zu einer lustigen Szene kommt es, als ich meinen Platz verlasse, um für eine Familie an einem Nebentisch ein Gruppenfoto zu schiessen. Als ich mich wieder hinsetzen will, kommt mir eine junge Dame zuvor, sie bemerkt dann aber, dass sie von einem Herr erwartet wird, der an einem ganz anderen Tisch sitzt. 

 

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zur Karte mit Route (26.5km, 7:30h)

kein Profil da flach (70m rauf und runter)