Im Hôtel Le Cours sind Wanderer und Velofahrer wohl häufig Gäste, es gibt jedenfalls schon ab 07:00 Frühstück. Wir nutzen diesen Service, haben wir doch heute eine happige Etappe vor uns.
Das Buffet lässt keine Wünsche offen - so starten wir optimal verpflegt bereits um 08:00. Es ist kühl und der Wind bläst immer noch recht intensiv.

Philipp spührt noch immer seinen Prolog - einerseits die Blasen, andereseits die Müdigkeit, bzw. die kraftlosen Beine. Wir kommen aber trotzdem gut voran.
Durch riesige Obstplantagen mit tausenden von Frostkerzen, vorbei an mehreren Stierherden erreichen wir schliesslich den Canal du Rhône à Sète. Wir staunen ob der Dimensionen dieses Bauwerks, welches im 16./17. Jahrhundert erstellt wurde. 
Nach zwei gemütlichen Kilometern auf dem Kanalweg, beziehungsweise zehn Kilometer oder zwei Stunden nach dem Start, treffen wir auf la Guinguette de Franquevaux, eine rustikale Schenke für Reiter, Biker, Hausboot-Kapitäne und Wanderer. Wir geniessen lokales Bier und einen feinen Schnaps.
Gerne wären wir zum Mittagessen geblieben, schmoren doch auf dem Grill vier stattliche Keulen - nun wir bleiben vernünftig und ziehen weiter auf dem Kanalweg.

Kurz vor Agues-Mortes (bei km 24 der heutigen Route) haben wir den 1'000. Kilometer des Projektes Vals-Porto zurückgelegt. Darauf trinken wir einen Appenzeller:
IMG 3479 

 

Und schon geht's wieder weiter, dem Westrand der Camargue entlang dem Mittelmeer zu.

Aigues-morte lassen wir links liegen, auch wenn die Versuchung gross war, hier eine letzte Pause einzuschalten. Die letzten 6 km bis Le Grau-du-Roi sind zäh, vielleicht machte der Anblick der riesigen Salzberge noch durstiger. 

Wir checken im gemütlichen Hôtel boutique Quai d'Azur ein.
Noch bevor es ein Bier gibt, stehen wir am Mittelmeer - wir sind nun also nach etwas mehr als 1'000km Wandern am Mittelmeer angekommen. 
Die Lokal-Suche für's Nachtessen ist im ziemlich touristischen Le-Grau-Roi nicht ganz einfach, doch wir haben Glück und speisen vorzüglich, auch wenn es im halbgedeckten Innenhof etwas kühl ist.

Beim Schlummi gibt's dann beinahe noch einen Sturz über eine gemeine Stufe, welche mitten durch Lokal verläuft - Glück gehabt, das hätte fatal enden können. 

 

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zur Karte mit Route (32,75km, 8:15h)

kein Profil da flach (70m rauf und runter)