Nach feinem Frühstück beginnen wir den Tag mit Sicht auf Monte Viso (3841m).
Einmal mehr liegt eine happige Etappe vor uns: nach beinahe 30 km und etwas über 1000 Hm wollen wir in Melle sein.

Wir sind bereits knapp eine Stunde unterwegs, als wir den jungen Po überqueren, der hier mit seinem klaren Wasser noch zum Baden einlädt. Und dann machen wir wieder, was täglich auf unserem Programm steht: wir steigen an einer Talflanke hoch einem Passübergang entgegen.

In den bewohnten Siedlungen werden wir wie üblich von mehreren bellenden Hunden begrüsst, die meisten kläffen und knurren aus ihrem eingezäunten Revier, einige wenige sind angekettet. Die freilaufenden Hunde begleiten uns jeweils bis wir ihr Gebiet verlassen haben, bei solchen Begegnungen bin ich froh, einen Stock dabei zu haben.
Über die selten begangenen Pfade spannen Spinnen ihre Fäden und Netze, so dass der Vorausgehende von uns, den Stock häufig als Spinnweben-Pflug wie ein Fahne trägt, da diese Fäden im Gesicht recht unangenehm sind.

Wir passieren viele aufgegebene Siedlungen, sehen aber auch einige Alpen mit Milch- und Rindvieh, sowie an relativ steilen Hängen riesige Wiesen, welche gemäht werden.
Am frühen Nachmittag erreichen wir den Colle di Gilba (1525m) - hier beginnt unser lange Abstieg ins Valle Varaita - kurz nach der Passhöhe gönnen wir unseren Laufwerken ein erfrischendes Bad in einem kühlen Bergbach, der sich auch hervorragend zum Kaltstellen der mitgeschleppten Bierdosen eignet.
Im spätsommerlichen Licht, welches die Wälder schon leicht herbstlich erscheinen lässt, wandern wir leichten Schrittes unserem Tagesziel Melle entgegen, wo wir gegen 18:00 unrestauriert eintreffen.

Im gemütlichen B&B Marietta gibt's zur Begrüssung einen erfrischenden genziana liquore - unsere Gastgeberin erklärt stolz, wie sie diesen wirklich feinen Schnaps - unter anderem mit selbst gesammelten Enzianblüten - angesetzt hat.
Wir beziehen unser Zimmer, wo wir als erstes die Heizung abstellen.

Die Gastronomie von Melle wird von den Antagonisti geprägt - so geniessen wir zunächst Bier der antagonisti-gipsy-brewers in der Bar Antagonisti und dann ein feines Nachtessen im nahegelegenen l’Officina Antagonisti.

 

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