Und wieder ging die Reise am Samstagmorgen um 0630 ab Winterthur los. Dieses Mal war Reini auch dabei. In Lugano angekommen verstauten wir zunächst unser Gepäck im Schliessfach und starteten dann zur letzten Etappe unseres Projektes.
Bei strahlendem Sonnenschein galt es zunächst, den Einstieg zum Wanderweg zu finden - im hügeligen Lugano ist das gar nicht so einfach. Wir entschieden uns schliesslich für die Route entlang des Trasses der San Salvatore Bahn.
Als einziges Gebäude mit Charakter fiel mir ein heruntergekommenes Haus auf, welches früher sicher eine Mühle war. Schon bald lagen die lieblosen Betonklötze hinter uns, mit leichtem Schritt joggten wir durch den lichten, leicht coupierten Wald. Trotz Karten und GPS hätten wir den Abzweiger Richtung Carona beinahe verpasst.
Es ist schon ein besonderes Erlebnis, durch die absolut verlassenen und pitoresken Gassen von Carona zu joggen.
Nicht unerwartet und trotzdem überwältigend öffnet sich plötzlich der Ausblick auf Melide - und auch Capolago am Ende des Lago di Lugano konnten wir in der Ferne ausmachen. Der Abstieg begann durch Schnee und Pflotsch und so erreichten wir Melide mit ziemlich aufgeweichten Füssen.
Nach dem Damm wählten wir die einfachere Route entlang dem See. Erst nach Moraggia folgten wir wieder konsequent dem Wanderweg, was allerdings mit einigen vermeidbaren Höhenmetern - aber auch mit unvergesslichen Ausblicken - verbunden war.
Nach über drei Stunden liefen wir in Mendrisio ein. Der 6,5h-Jogg von Bellinzona nach Lugano hatte ich nach 7 Tagen noch nicht gänzlich verdaut. Ich hatte aber keinerlei Beschwerden und war mir sicher, dass ich bis Chiasso durchhalten würde, vorausgesetzt ich schonte mich in den Steigungen.
So nahmen wir nach einer stärkenden Pause beim Migros den Rest in Angriff. Auf der langweiligen Strecke nach Bresciano liess ich mir das gesamte Projekt nochmals durch den Kopf.
Im Aufstieg nach Pedrinate herrschte trotz Schnee einfach nur Freude - schliesslich standen wir nach 5,5h beim langersehenten Grenzstein 75B, den wir trotz gestohlenen Wegweisern auf Anhieb gefunden hatten,
Reini schoss einige Fotos und ich deponierte den Stein, den ich beim Grenzstein 593 aufgenommen und auf allen Etappen bei mir hatte.

Philipp und Dubi haben alle Etappen genossenReini (rechts) war bei der ersten und letzten Etappe dabei





























Es folgte der Abstieg nach Chiasso, von wo uns der Zug schon kurz nach Ankunft nach Lugano transportierte.
Wir bezogen unser einfaches Zimmer im Hostel Montarina und nach einer ausgiebigen Dusche waren wir bereit für den Abend. Nach kurzer Suche landeten wir im Ristorante Olimpia, wo uns der Apéro - Weihnachtsbier mit Häppchen - so überzeugte, dass wir zum Nachtessen auch dort blieben - wir haben es nicht bereut!


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Höhenprofil
N_S_13_Lugano_Chiasso_Profil.jpg


Distanz: 39.35km
Höhenmeter: +1441m/-1524m
Zeit: 6:20h

Reini hat die Route via Swisstopo ausgewertet: Lugano - Chiasso: Auswertung Swisstopo

Wenn wir bei Bissone den Höhenmetern nicht ausgewichen wären, hätten wir sicher 100Hm, sowie wie 1,2 km mehr zurückgelegt, dafür hätten wir auch sicher 15 Min. länger benötigt und damit wäre die Etappe Lugano - Chiasso zur Etappe der Superlativen in den Kategorien Distanz, Hm rauf, Hm runter und Zeit geworden.