Hochtour im Rahmen von B+S

Leitung und Organisation: Hansueli Dubach

Teilnehmer

  • Philipp
  • Richi
  • Sandor
  • Daniel
  • Marco
  • Bea

Freitag, 18.07.2014

  • Bei sommerlichem Wetter treffen wir uns um 07:30 am Bahnhof Winterthur. Der öV bringt uns zuverlässig zur Talstation der Triftbahn, wo wir kurz nach 11:00 eintreffen.
  • Da Marco mit dem Auto nach Göschenen und von dort mit dem Poschti zur Triftbahn reiste, traf er vor uns ein und konnte uns sieben Plätze reservieren, so dass wir noch vor 12:00 bergwärts gegondelt werden.
  • Von der Bergstation aus hat man einen guten Ausblick auf die Wasserfassung des Triftbaches und die Einrichtungen für die Restwasserregulierung. Eine Tafel informiert zudem über die in den Hang verbauten Reservoire und Überläufe.
  • In gemütlichem Tempo (60 Schritte/Min) machen wir uns auf Richtung Triftbrücke
  • Noch vor 60 Jahren lag ein grosser Teil des Weges, auf welchem wir gehen, unter dem Triftgletscher
  • Um 13:15 sind wir bei der Triftbrücke angelangt. Sie ist eine der längsten (170m) und höchsten (100m über Grund) Fussgänger-Seilbrücken der Alpen.
    Auch hier informieren Tafeln über den Gletscherrückzug. Im weiteren erfahren wir, dass zur Zeit geprüft wird, ob das Volumen des Sees durch eine Staumauer erhöht werden soll, um das Wasser für die Stromgewinnung zu nutzen. Dazu wird zur Zeit der Untergrund mittels Probebohrungen untersucht.
  • Nach der Brücke wird der Weg alpin, an einigen Stellen wurden Leitern montiert, auch ist der Weg zum Teil mit Ketten gesichert. Für die zwei Bachüberquerungen muss jedoch jeder selber die optimalen Tritte finden.
    In der nachmittäglichen Hitze steigen wir schwitzend Meter für Meter höher. Die tollen Ausblicke auf den wilden Gletscher, den See und das Tal lassen einen die Rackerei und den schweren Rucksach zeitweise vergessen.
  • Auf der Strecke treffe ich Nicole, welche ich im Wanderleiterkurs SBV kennengelernt habe. Sie ist mit einer SAC-Gruppe unterwegs, welche den Weg neu markieren.
  • Wir stellen fest, dass ziemlich viele Leute auf dem Hüttenweg unterwegs sind, was wir an einem Freitag-Nachmittag eigentlich nicht erwartet hätten. Wir stellen uns jedenfalls auf eine ausgebuchte Hütte ein.
  • Ich erreiche kurz vor 17:00 ziemlich ausgepumpt als letzter die Trifthütte. Abgesehen von zu wenig Flüssigkeitszufuhr kann ich mir die Ursache meines Einbruchs nicht erklären. - ich will am morgen entscheiden, ob ich aus der Tour aussteige.
  • Wir bekommen die Plätze in der alten Hütte zugewiesen - etwas niedrig, aber ok.
  • Nachdem ich meinen Flüssigkeitshaushalt wieder auf Vordermann gebracht habe, geht es mir schon wesentlich besser, auch das feine Nachtessen hilft mir, wieder zu Kräften zu kommen.

Samstag, 19.07.2014

  • 04:45 Tagwache - 05:00 Frühstück - 0600 Abmarsch
  • nach kurzem Abstieg stehen wir bereits auf dem Gletscher und seilen uns an:
    • Richi mit Dani, Bea und Marco
    • Philipp mit Sandor und mir
  • In der morgendlichen Frische geht es stetig und angenehm aufwärts. Nach gut 30 Min. montieren wir Steigeisen. Die Distanzen sind bedeutend grösser als ich sie gestern von der Hüttenterrasse aus eingeschätzt habe. Deutlich erkennbar ist dies auch an den Gruppen, welche zeitgleich mit uns gestartet sind, aber Richtung Westen zum Diechterhorn oder Tieralplistock unterwegs sind.
  • Eine spaltenreiche Zone steht der Diretissima zur bereits sichtbaren Obri Triftlimi im Weg und zwingt uns zu einem kleinen Umweg
  • Die ergiebigen Niederschläge der letzten Wochen sind hier als Schnee gefallen und liegen geblieben, so dass unsere Seilführer Philipp und Richi sehr viel kräftezehrende Spurarbeit zu leisten haben.
  • Das letzte Stück bis zur Obri Triftlimi (3285m) ist etwas steiler und lang - doch schliesslich erreichen wir um ca. 09:30 diese bedeutende Wasserscheide - wir schalten eine längerer Pause ein, dann ein letzter Blick auf den Triftgletscher und weiter geht's Richtung Dammastock.
  • Auch auf dem Rhonegletscher liegt viel Schnee und nochmals spuren unsere zwei Seilführer mit vollem Einsatz, so dass wir bequeme Tritte vorfinden, Kräfte schonend vorankommen und die Bergwelt voll geniessen können.
  • Um 11:00 ist es schliesslich soweit - wir stehen auf dem Dammastock - mit 3630m der höchste Urner.
    Gegen Osten und Süden verstecken sich die Berge hinter einer dichten Wolkendecke, gegen Westen bietet sich aber eine tolle Aussicht auf das Grimselgebiet und Finsteraarhorn.
  • Interessantes Detail: Die gesamte Tagesroute verläuft durch die Kantone Bern und Wallis, nur am höchsten Punkt betreten wir kurz den Kanton Uri.
  • Nach ausgiebiger Rast machen wir uns an den Abstieg. Die schwergewichtigeren unter uns montieren die Schneeschuhe. Damit kommen wir recht gut voran, allerdings klinkt sich bei Philipp ständig die Steighilfe ein, und ich verliere einen Schneeschuh, was ich erst nach etwa 5 Schritten bemerke ...
    Schliesslich wird es wieder etwas steiler, so dass wir wieder die Steigeisen montieren.
  • Wir stellen fest: der Rhonegletscher ist lang, sehr lang und gibt sehr viel Durst.
  • Bei Pkt 2769 verlassen wir den Gletscher und umgehen die an diesem Abbruch stark zerschrundene Zone - eine willkomene Abwechsung.
  • Um 16:00 treffen wir alle ziemlich durstig im Belvédère ein. Wir restaurieren uns auf der Terrasse der Imbissbude und staunen ab dem regen Treiben auf dem Parkplatz - nachdem wir den ganzen Tag in der Stille der Berge unterwegs waren, ist das schon ein etwas harter Kontrast.
  • Marco macht sich erfolgreich per Autostopp auf nach Göschenen.
  • Das Wetter hat sich prima gehalten - erst als wir um 17:00 ins Poschti Richtung Andermatt steigen, beginnt es ziemlich heftig zu regnen.


zu den Fotos (Fotograf: Richi)

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Profil

DT20140719 Dammastock Profil

Statistik (nur Samstag)

Distanz: 16,3 km

rauf: 1250 HM

runter: 1500 Hm

Zeit: 10 h